Individuelle Pixelbilder aus Perlen
In unserer Rubrik «Aus der Schule» geben Lehrpersonen Einblicke in Ihren Unterrichtsalltag und erzählen, wie sie ein konkretes Thema erarbeiten, planen und schliesslich mit ihren Schülerinnen und Schülern umsetzen.
Porträt
Romina ist Primarlehrerin. Als Digital Native ist sie an der Schule für alles Technische verantwortlich und unterrichtet zusätzlich zu ihrer eigenen Klasse Informatik. Das Interesse daran wurde ihr durch ihren Vater vermittelt, der ebenfalls in diesem Bereich arbeitete. Sie ist dankbar, darf sie dieses wichtige Wissen an die nächste Generation weitergeben. Auf ihrem Instagram-Kanal «doppel.klasse» hat sie den #digidienstag ins Leben gerufen und gibt spannende Einblicke in aktuelle Kreativprojekte.
Informatik zum Anfassen
In meinen Gestaltungsunterricht fliessen verschiedene Schulfächer ein, so auch der Medien- und Informatikunterricht. Nachdem ich mit meiner Klasse das Thema «Pixel» erarbeitet habe, setze ich den Inhalt im Werkunterricht mit einem kreativen Projekt um: Wir gestalten individuelle Schlüsselanhänger mit Pixelbildern. Dabei lasse ich die Kinder das bereits Gelernte anwenden und vertiefen. Sie erfahren, wie Farben am Bildschirm zusammengesetzt sind, und übertragen dieses Wissen in ein eigenes Werkstück. Aus einem Bild mit ursprünglich 1080 Pixeln entsteht ein Schlüsselanhänger mit nur noch 240 Pixeln bzw. Perlen.
In einem ersten Schritt suchen die Kinder ein Bild aus und übertragen dieses auf kariertes Papier. Damit das Motiv erkennbar bleibt, müssen die Kinder logisch vorgehen – und manchmal auch erlernte Regeln hinterfragen. Mit dem fertigen Webplan ist es Zeit für die feinmotorische Arbeit. Ich leite das Verweben der Perlen an. Für mehr Stabilität und ein rundes Gesamtbild wird das Pixelbild am Schluss auf ein Stück Leder geklebt und mit einem Ring zum Schlüsselanhänger zusammengesetzt.
Zyklus
- Zyklus 2
Dauer für die Umsetzung
- 4–6 Lektionen
Kompetenzen Lehrplan21
- TTG.2.E.1 – 2b – können Werkzeuge und Maschinen verantwortungsbewusst und der feinmotorischen Entwicklung entsprechend korrekt einsetzen (Nähmaschine, Webgeräte, Decoupiersäge, Akku- und Ständerbohrmaschine).
- TTG.1.A.3 – b – können die formalen, funktionalen und konstruktiven Bedingungen der Aufgabenstellung berücksichtigen und für die Planung des Prozesses verwenden (z. B. Skizze, Plan, Arbeitsablauf, Schnittmuster, Modell). Können das geplante Produkt mit punktueller Unterstützung herstellen.
- IB.2.1: können Daten aus der Umwelt darstellen, strukturieren und auswerten.
- IB.2.3: verstehen Aufbau und Funktionsweise von informationsverarbeitenden Systemen und können Konzepte der sicheren Datenverarbeitung anwenden.
Vorbereitung im Unterricht
Für das Projekt brauchen Sie passende Bilder, kariertes Papier, einen Webrahmen, Perlengarn, Nadeln, Klebestreifen, Perlen, Kleber, Stoff (z. B. Leder) und Schlüsselringe.
Schritt 1
Jedes Kind druckt sein Wunschbild aus und zeichnet es auf ein kariertes Papier. Am einfachsten ist es, das Bild am Fenster durchzupausen. Nun wird das Bild verpixelt, indem es auf ein Rechteck mit 12 x 20 Häuschen übertragen wird. Bei jedem Feld stellen sich die Kinder die Frage, welche Farbe dominant ist – das ist die spätere Perlenfarbe.
Schritt 3
Beim Webprozess muss darauf geachtet werden, dass jede Perle ihren eigenen Platz hat. Der Trägerfaden (mit den Perlen) muss satt angezogen werden. Die Perlen werden nach dem Auffädeln unter die Führungsfäden geführt. Anschliessend wird die Nadel oberhalb der Führungsfäden durch die Perlen zurück zur Anfangsposition geführt.
Schritt 6
Zum Schluss wird das Pixelbild aufgeklebt und die Stoffteile werden gefaltet und zusammengeklebt. Alle Fäden müssen im Kleber (hinter dem Pixelbild) verstaut werden. Nach dem Trocknen wird ein Schlüsselring eingefädelt. Damit alles gut hält, kann der fertige Schlüsselring unter ein paar Bücher gelegt und gepresst werden.


