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Spielkarten im Klassenzimmer herstellen

In unserer Rubrik «aus der Schule» geben Lehrpersonen Einblicke in Ihren Unterrichtsalltag und erzählen, wie sie ein konkretes Thema erarbeiten, planen und schliesslich mit ihren Schülerinnen und Schülern umsetzen.

 

Portrait

Annika ist ausgebildete Primarlehrerin und unterrichtet im Zyklus 2. Auf ihrem Instagram-Kanal «inhas_classroom» gibt sie spannende Einblicke in ihren Unterrichtsalltag.

Mit viel Fantasie und ein bisschen Genauigkeit zu einzigartigen Ergebnissen

In Gruppen erstellen die Schülerinnen und Schüler eigene Spielkarten. Auf Blankokarten experimentieren sie mit Sprühfarben, stellen Schablonen her und erfahren dabei die Wirkung von Farben.
Beim Kartenspiel gibt es insgesamt 36 Karten, die jeweils in vier Farben (Symbole) aufgeteilt sind. Jede Farbe beinhaltet neun Karten: die Zahlen 6 bis 10, Bauer, Dame, König und Ass. Beim Projekt werden die Symbole (bei den französischen Karten Herz, Ecke, Schaufel und Kreuz) gleichbleiben, die Farben werden allerdings von den Schülerinnen und Schüler selbst bestimmt. So werden die Lernenden jeweils vier verschiedene Hintergründe auf die Karten sprühen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich für eine einzelne Farbe oder eine Farbgruppe entscheidet. Wichtig ist, dass man die vier Farben gut voreinander unterscheiden kann. Um Symbole mit klaren Konturen zu erhalten, werden aus Malerklebeband Schablonen hergestellt. Diese werden vor dem Sprühen der Hintergründe auf die Karten geklebt und später entfernt. Die Aussparungen werden eingefärbt, um die Symbole herausstechen zu lassen.
Da es sich um ein semikooperatives Kartenspiel handelt, gestalten die Schülerinnen und Schüler die Karten in einer Gruppe. So erstellt jede Gruppe einen Kartensatz. Dieser kann später zum Spielen genutzt werden oder man klebt die Karten in vier Reihen auf, um ein Gesamtkunstwerk zu erhalten.

Zyklus

Zyklus 2

Dauer für die Umsetzung

  • 5 - 6 Lektionen

 

 

Kompetenzen Lehrplan21

  • BG.2.B.1.2b – können die Vielfalt unterschiedlicher Farbtöne erkennen, auswählen und einsetzen
  • BG.2.B.1.2b – können Farben gegenstandsbezogen mischen und einsetzen.
  • BG.2.C.1. 2c – können Schablonendruck und Tiefdruck (zB. Tetrapack, Styropor) erproben und einsetzen.

Vorbereitung

Für dieses Projekt braucht es Malerklebeband in verschiedenen Breiten, Sprühfarben, Blankokarten, Bleistifte, Radiergummis, Papier, schwarze, wasserfeste Fasermaler in Grösse F, Kartonunterlagen, Cutter und Schneidunterlagen. Ausserdem ist es praktisch, wenn man eine grosse Abdeckfolie hat, um darauf zu sprühen. Man kann die Arbeit sowohl im Klassenzimmer als auch im Werkraum durchführen. Zum Sprühen sollte man nach draussen gehen.

Schritt 1

Die Lehrperson stellt der Klasse das Kartenspiel vor und die verschiedenen Karten und Symbole. Anschliessend teilt sich die Klasse in 4er-Gruppen auf. Jede Gruppe bekommt ein Blankokartenset. Die Gruppen entwerfen vier einfache Symbole und zeichnen je ein Symbol auf je eine Blankokarte. Danach werden 36 Karten aus dem Set genommen, insgesamt brauchen die Schülerinnen und Schüler also 40 Blankokarten: 36 für das Spiel und vier für die Entwürfe. Die restlichen Karten sammelt die Lehrperson ein.

Schritt 2

Jede Gruppe zeichnet einen 0,8 mm breiten Rahmen auf alle 36 Blankokarten. Der Rahmen wird später abgeklebt, so dass er weiss bleibt.

Schritt 3

Damit die Symbole auf den Spielkarten ebenfalls weiss bleiben, werden diese ebenfalls mit einem breiten Malerklebeband beklebt. Dafür klebt man ein Stück Klebeband auf die Blankokarte mit dem gezeichneten Symbol und zeichnet die Figur ab. Das Stück Klebeband wird dann entfernt und auf die Schneidunterlage geklebt. Mit dem Cutter schneidet man vorsichtig die Figur aus und klebt sie dann auf den eingerahmten Blankokarten. Diesen Vorgang muss pro Symbol neun Mal wiederholt werden. Auch ist es möglich, ein Symbol mehrmals auf eine Blankokarte zu kleben.

Schritt 4

Bevor man die Hintergründe der Karten besprüht, müssen die Kartenränder mit einem dünnen Malerklebeband beklebt werden und so auch gleichzeitig die Karten auf einer festen Kartonunterlage geklebt werden. Gleiche Symbole werden auf der gleichen Kartonunterlage befestigt, da sie dasselbe Farbmuster bekommen müssen. Dabei ist es wichtig, dass sich die Klebebänder nicht überlappen, das macht das spätere Ablösen einfacher. Das Klebeband muss sehr gut angepresst werden, damit die flüssige Sprühfarbe später nicht darunter fliessen kann.

Schritt 5

Als Gruppe werden vier Farbkombinationen gewählt. Dabei ist zu achten, dass sich die Kombinationen gut voneinander unterscheiden. Auf einer Unterlage, die dreckig werden kann, werden die Spielkarten im Freien besprüht. Um ein Tropfmuster zu erlangen, muss der Sprühknopf leicht gedrückt werden, sodass kaum Farbe austritt. Nach einigen Sekunden kann der Druck auf den Sprühknopf erhört werden, damit die Farbe, die sich im Inneren gesammelt hat, raustropfen kann.

Schritt 6

Nachdem die Farbe getrocknet ist, entfernt man mit grosser Vorsicht das Klebeband, radiert die Bleistiftstriche aus und beschriftet die Karten mit folgenden Zahlen und Buchstaben: 6, 7, 8, 9, 10, B, D, K, A. Jede Karte wird zweimal beschriftet: einmal oben rechts, dann die Karte um 180 Grad drehen und nochmals beschriften.

Fertig sind die selbstgestalteten Spielkarten. Viel Spass beim Spielen!