Grizzly Gears – Denkabenteuer im tiefen Wald
Spiele begeistern uns! Unser Onlinemagazin «Spielend lernen» möchte Ihnen zeigen, dass Spiele nicht nur unterhalten, sondern sich beim Spielen auch gezielt pädagogische Ziele verfolgen lassen. Regelmässig beleuchten wir ausgewählte Spiele und diskutieren, welche Fähigkeiten beim Spielen gestärkt werden und wie Sie die Spiele wirkungsvoll in Ihren Unterricht integrieren.
Es riecht nach Tannennadeln, die Äste knacken und das Lagerfeuer knistert; was für ein herrlicher Tag in der Wildnis! Doch ein Sturm zieht auf und bringt alles durcheinander. Hilf den jungen Tieren, dem Pfadfinder und dem Förster sicher durch den Wald zu kommen – doch Vorsicht vor der Bärenmutter!
«Grizzly Gears» ist ein originelles Logikspiel mit 80 unterschiedlich schweren Herausforderungen und eignet sich für Kinder ab 7 Jahren.
Wie wird «Grizzly Gears» gespielt?
«Grizzly Gears» ist ein Solospiel. Die Spielerin bzw. der Spieler sucht sich im Aufgabenheft eine Aufgabe mit dem gewünschten Schwierigkeitsgrad aus und stellt die 9 Waldstücke und die Figuren wie auf dem Bild angegeben vor sich auf. Durch Rotieren der Waldstücke wird versucht, die Tiere zu ihren Müttern zu führen. Der Pfadfinder möchte zu seinem Zelt und der Förster zu den Baumstämmen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass nur das Bärenjunge vor der Bärenmutter landen darf. Sind alle Tiere und Menschen an ihrem Ziel angekommen, wurde die Aufgaben erfolgreich gelöst. Mithilfe des Aufgabenhefts können Ihre Schülerinnen und Schüler die Lösung selbstständig korrigieren. Sie finden darin den kürzesten Lösungsweg.
Im Spielumfang sind 1 Spielbrett, 9 drehbare Baumteile, 6 Figuren und 1 Aufgabenheft mit 80 Herausforderungen und Lösungen enthalten.
Welche Kompetenzen fördert «Grizzly Gears»?
Das Spiel begeistert nicht nur durch seine liebevolle Gestaltung und die spannenden Herausforderungen, sondern stärkt ganz nebenbei eine Vielzahl wichtiger Denk- und Lernkompetenzen. Besonders im Zyklus 2 eignet es sich hervorragend, um kognitive Fähigkeiten spielerisch zu fördern und das selbstständige Problemlösen zu üben.
- Konzentration: Beim Lösen der Aufgaben müssen die Kinder über einen längeren Zeitraum konzentriert bleiben. Jede Drehung der Waldstücke will gut überlegt sein. So fördert das Spiel die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit gezielt zu steuern und über mehrere Züge hinweg aufrechtzuerhalten.
- Laterales Denken: Die Herausforderungen in «Grizzly Gears» erfordern ein Um-die-Ecke-Denken. Die Spielerinnen und Spieler müssen neue Perspektiven einnehmen und kreative Lösungsansätze finden, damit die Figuren ans Ziel gelangen.
- Räumliches Vorstellungsvermögen: Das Spiel trainiert die Fähigkeit, sich Veränderungen im Raum vorzustellen. Beim Drehen der Waldstücke muss mental vorweggenommen werden, wohin sich die Figuren bewegen. Kinder üben dabei, Raum-Lage-Beziehungen zu erfassen und sich Wege bildlich vorzustellen.
- Planungsfähigkeit: «Grizzly Gears» fördert vorausschauendes Denken: Welche Drehung macht jetzt Sinn? Welche Figur muss zuerst bewegt werden? Durch gezieltes Planen trainieren die Kinder ihre strategischen Fähigkeiten.
- Problemlösungskompetenz: Jede Aufgabe im Spiel stellt ein neues Problem mit anderen Startbedingungen und Zielvorgaben dar. Beim Lösen entwickeln die Spielerinnen und Spieler Strategien, wie sie an komplexe Herausforderungen herangehen können. Dabei sind Fehler erlaubt und Teil des Lernprozesses.
Wie integrieren Sie «Grizzly Gears» in den Schulalltag?
Das Spiel lässt sich flexibel einsetzen: als Bestandteil eines differenzierten Unterrichts, zur Förderung einzelner Schülerinnen und Schüler oder auch zur sinnvollen Gestaltung von Übergangszeiten. Da es sich bei «Grizzly Gears» um ein Solospiel handelt, kann es problemlos in verschiedenen Lernsituationen verwendet werden – ganz ohne grossen Vorbereitungsaufwand.
- In der Freiarbeit oder im Werkstattunterricht können die Kinder selbstständig eine Aufgabe aus dem Spiel auswählen. Sie entscheiden eigenverantwortlich, mit welcher Schwierigkeit sie beginnen möchten, und arbeiten in ihrem eigenen Tempo. Die Möglichkeit, die Lösungen im Aufgabenheft selbst zu kontrollieren, stärkt zusätzlich ihre Selbständigkeit und das Vertrauen in die eigene Lernkompetenz.
- Auch im Förderunterricht oder in der Begabtenförderung kann «Grizzly Gears» gezielt eingesetzt werden. Kinder mit besonderem Förderbedarf profitieren von der klaren Struktur und den motivierenden Aufgaben, während leistungsstarke Schülerinnen und Schüler durch die kniffligeren Rätsel besonders gefordert werden.
- Nach einer lebhaften Pause oder einem intensiven Austausch im Klassenraum eignet sich das Spiel wunderbar, um zur Ruhe zu kommen. In der Einzelarbeit hilft es, die Konzentration wieder zu finden und sich schrittweise auf die nächste Lernphase einzulassen – ideal als Übergang zwischen zwei sehr unterschiedlichen Unterrichtsformen.
- Auch ausserhalb des regulären Unterrichts kann das Spiel eingesetzt werden: Im Klassenlager, während Projektwochen oder im Freizeitbereich – beispielsweise in einer ruhigen Ecke beim Mittagstisch – sorgt «Grizzly Gears» für intensive Spielmomente. Das robuste Material und die einfache Handhabung machen es zum idealen Begleiter auf Reisen und in wechselnden Lernumgebungen.
Unsere Bewertung
Fazit: «Grizzly Gears» ist mehr als nur ein spannender Zeitvertreib – es bietet vielfältige Möglichkeiten, Denkprozesse anzuregen, Konzentration zu fördern und Problemlösefähigkeiten zu trainieren. Die kindgerechte Gestaltung, die abwechslungsreichen Herausforderungen in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen sowie die ruhige, fokussierte Spielweise machen «Grizzly Gears» zu einem wertvollen Begleiter im Schulalltag. Darüber hinaus lässt sich das Spiel unkompliziert transportieren und flexibel in verschiedenste Lernsituationen integrieren – sei es im Klassenzimmer, im Förderunterricht oder unterwegs im Klassenlager.
